Da bin ich aber immer noch!
Gepostet am: 19. August 2022 um 11:21Lange, sehr lange, ach was, viel zu lange ist auf dieser Seite nichts passiert. Einige wähnten schon, mich gebe es gar nicht mehr. Und hier die (je nach Standpunkt) gute oder schlechte Nachricht:
Ich bin noch da!
Lange habe ich darüber sinniert, ob ich mich angesichts der Vorgänge in dieser Welt, die immer mehr zum Irrenhaus mutiert (obwohl man da den vermeintlich „Irren“ massiv Unrecht tut) überhaupt noch äußern soll.
Denn kaum dass man mit irgendeiner Meinung zu irgendwas aus der Deckung kommt, gerät man schon von allen Seiten unter Beschuss. Mit viel Glück wird man nur in eine „Schublade“ gesteckt, mit weniger Fortune öffentlich medial geschlachtet. Und die Liste der Themen, die zu wahren Minenfeldern werden, verlängert sich Tag um Tag. Und es geht bei weitem nicht mehr nur um Meinungsäußerungen. Inzwischen muss man verdammt aufpassen was man isst (nur noch „Rechte“ essen Fleisch – warum war Hitler dann Vegetarier?), mit wem man sich trifft (bitte vor gemeinsamen Selfis auch genau darauf achten, welches T-Shirt dein Gegenüber trägt), wen man zitiert (ganz akribisch checken, nicht dass sich der Zitierte vor zwanzig Jahren mal irgendwo in einem Medium geäußert hat, dass nach heutiger Ansicht als politisch nicht mehr korrekt gilt), wo man sich aufhält (an Montagen spazieren zu gehen kann ganz schnell missverstanden werden!), was man liest (die Liste sogenannter rechter Blogs wird beinahe stündlich länger), welche Frisur man trägt (Rasta-Locken gelten als kulturelle Aneignung, sofern man weiß ist) und so weiter. Und ganz wichtig: Keine fünfzig Jahre alten Fotos vom Kinderfasching posten, auf denen man als indigener Ureinwohner des amerikanischen Kontinents verkleidet war. Das ist DER Karrierekiller!
Doch der Wahnsinn hat inzwischen Methode. Die ständig wachsende Schar irgendwelcher staatlich alimentierter Beauftragter für irgendwas wird nicht müde, uns unmündige dumme Bürgerlein ständig darauf hinzuweisen, was wir in ihren Augen alles falsch machen. Und wir machen eine Menge falsch. Wir alle. Ständig. Deshalb passt ja jetzt auch die Regierung um so mehr auf uns auf. Sie erklärt uns, was wir essen dürfen, wie wir wohnen sollen, wie lange und bei welcher Wassertemperatur wir zu duschen hätten und natürlich was wir zu denken haben. Und ganz vorsorglich weist man uns schon einmal darauf hin, im Herbst und Winter, wenn es bei uns dieses Mal nicht nur draußen kalt wird, sondern wahrscheinlich auch drinnen, ja nicht zu irgendwelchen Demonstrationen zu rennen. Die würden eh nur von Extremisten organisiert und wer gegen die weise und weitsichtige Politik unserer hoch kompetenten und nur auf das Wohl des deutschen Volkes bedachten Regierung protestiert, ist ein „Demokratiefeind“. Nur dumm, dass die Demonstrationsfreiheit im Grundgesetz steht. Aber gilt das überhaupt noch? Besser nicht nachfragen, sonst ist man … (Überraschung!) ein Rechter!
Anders herum steht im Grundgesetz nichts vom Recht auf eine warme Wohnung und Strom rund um die Uhr. Darauf, dass das einmal wichtig werden würde, sind noch nicht einmal die Verfasser unserer Grundrechte gekommen. Da mussten erst die grünen Genies die Bühne betreten in ihrem (von wem auch immer gesteuerten) asozialen Wahn des Abschalten, Abdrehen, Herunterfahren, Sanktionieren, Verbieten, Verunglimpfen, Erziehen und nicht zuletzt Verteuern. Ohne sich darüber klar zu werden, was denn die Alternativen sind.
Jetzt reist der Kanzler durch die Welt und bettelt um Gas. Und alle zeigen ihm den Mittelfinger. Wir werden diesen Winter, wenn nicht ein Wunder geschieht oder, noch unwahrscheinlicher, doch noch wieder Vernunft einkehrt, den rasanten Abstieg der einst viertgrößten Wirtschaftsmacht der Erde zu einem Dritte-Welt-Land erleben. Nicht wegen einer Naturkatastrophe, sondern aus reiner ideologischer Verblendung gepaart mit politischer und ökonomischer Inkompetenz. Und der eine oder andere autokratische Machthaber auf dieser Welt wird ob dieser Entwicklung vor Lachen nicht in den Schlaf kommen.
Sei es wie es sei, Besserung ist nicht in Sicht. Ich krame schon mal mein altes Notstromaggregat aus der Garage hervor.