Eine Räuberpistole der besonderen Art
Gepostet am: 24. September 2020 um 8:23Vor einigen Wochen in der Gift-Ausgabestelle des russischen Geheimdienstes:
Agent Igor & Agent Iwan: „Wir haben hier einen Materialanforderungsschein für 10 Milliliter Nowischok.
Materialausgeber: „Ist da die Unterschrift von Präsident Putin drauf?“
Agent Igor & Agent Iwan: „Selbstverständlich. Sehen Sie, hier unten. Mit seinem Siegel.“
Materialausgeber: „Ich darf aber nur noch 5 Milliliter pro Einsatz abgeben. Sparmaßnahmen. Sie verstehen?“
Agent Igor & Agent Iwan: „Das ist nicht gut. Dann gibt es möglicherweise ein ähnliches Desaster wie bei Skripal. Er stirbt nicht und alle Welt zeigt mit dem Finger auf uns.“
Materialausgeber: „Wenn Sie die Gebrauchsanweisung vorher richtig gelesen hätten, wäre das nicht passiert. Außerdem haben Sie mit dem Zeug gekleckert. Deswegen hat man es auch hinterher überall gefunden. Wenn Sie vernünftig damit umgehen, passiert das nicht. Also die komplette Ampulle in ein Glas Wasser kippen und dann eine Minute kräftig umrühren. Rühren, nicht schütteln! Wahrscheinlich hat man das bei Skripal mal wieder verwechselt. Nebenbei, wer soll denn dieses Mal dran glauben?“
Agent Igor & Agent Iwan: „Der Präsident will der Welt endlich einen Vorwand geben, diese blöde Gasleitung nicht weiterbauen zu müssen. Deshalb hat er uns auf seinen schärfsten Kritiker angesetzt…“
Okay. Spaß beiseite. Wer glaubt im Ernst daran, dass die Russen so blöd sind,einen bekannten Oppositionellen (mit dessen Wirken ich mich weiter unten beschäftigen werde) versuchen umzubringen, nur um ihn dann ins Ausland reisen zu lassen, wo man dann prompt auch ein Gift nachweist? Der russische Geheimdienst hat über einhundert Jahre Erfahrung damit, Leute um die Ecke zu bringen und soll dies ausgerechnet im eigenen Land mitten in Sibirien vergeigen? Mit einem Gift, dass laut westlichen Medien zu den tödlichsten Substanzen gehört, die Menschen jemals zusammengerührt haben?
Ich gehe jetzt nicht mehr auf die einzelnen Schwachpunkte der ganzen vermeintlichen Beweiskette ein. Das wurde in den alternativen Medien im Gegensatz zum Mainstream schon zur Genüge durchgespielt. Und wenn man sich Reaktionen des Westens, besonders der USA und ihrer deutschen Speerspitze, den GRÜNEN, anschaut, merkt man sehr schnell, woher hier der Wind weht. Es geht um Nordstream 2, die Erdgasleitung durch die Ostsee. Die liegt den Amerikanern schwer im Magen. Schließlich versuchen die seit Jahren verzweifelt, ihr dreckiges Fracking-Gas loszuwerden. Und als Kunden dafür haben sie natürlich vor allem ihre treuesten Vasallen im Blick, die Deutschen. Doch die werden seit Jahrzehnten sehr zuverlässig von den Russen, davor den Sowjets, vesorgt, allen politischen und sonstigen Querelen zum Trotz. Und da meint man wirklich, das alles setzt Putin wegen eines Querulanten aufs Spiel, der in Moskau ein bisschen für schlechte Stimmung sorgt? Wie immer in solchen Fällen sollte man sich die altbewährte Frage stellen, wenn man wissen möchte, wer hinter einer Sache steckt:
Cui bono? Wem nützt es?
Putin? Bestimmt nicht.
Merkel? Nicht unbedingt.
Den USA? In jedem Fall.
Abgesehen davon, dass der deutsche BND nicht ansatzweise den Mumm für so eine Operation hätte (und wenn doch würde er sie bestimmt gnadenlos versemmeln), wird die Liste der Verdächtigen da schon erheblich kürzer. Es gibt da auf der anderen Seite des Atlantiks eine Organisation mit drei Buchstaben, die über jahrzehntelange Erfahrung mit solchen Operationen verfügt. Die haben schon ganze Regierungen gestürzt, Chaos verbreitet und jede Menge Vorwände für Kriege geschaffen. Und die ganze Geschichte ist, bei Lichte betrachtet, eine sogenannte „False-Flag-Aktion“ wie aus dem Lehrbuch. Da soll sich jeder mal selbst Gedanken dazu machen.
Noch ein paar Anmerkungen zu Navalny. Bestimmt ist nicht jedem klar, wen die deutschen Politiker und ihre Medien da gerade zum Hoffnungsträger des Kampfes gegen Putin aufbauen. Alexej Navalny gilt in Russland als national-konservativer Politiker, der jahrelang auch an rechtsextremen Demonstrationen wie den russischen Märschen teilgenommen hatte. Nach Lesart der deutschen Mainstream-Medien ist er damit als Demokrat erledigt. Wäre er hierzulande Politiker, würde jeder anständige Demokrat vor einer Begegnung die Straßenseite wechseln. Bei dem aber jetzt hoch gehandelten „Kreml-Kritiker“ handelt es sich demnach eher um eine Art russischen Gauland, nur jünger, besser aussehend und ohne Hundekrawatte. So einer verkauft sich dann auch gleich viel besser als ein pöbelnder Politrentner.