AKK – geschichtsvergessene Politik zum Wohle der Konzerne

Gepostet am: 10. November 2019 um 15:29

Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr öffentlich über die Bundeswehr äußern. Schließlich wurde ich als ehemaliger NVA-Offizier genauso wie zehntausende meiner Mitstreiter im Jahr 1990 von der Bundesregierung über die Klippe geschoben und man würde mir das heute als übles Nachtreten auslegen. Nebenbei bemerkt, hier hat man, rückblickend betrachtet, die beste Chance vergeben, eine fähige, motivierte und schlagkräftige Berufsarmee zu schaffen. Aber unsere „Brüder und Schwestern“ haben sich ideologisch noch verbohrter erwiesen als die SED-Führung. Geschenkt, die Zeiten sind vorbei. Und heute kann man froh sein, mit der, freundlich umschrieben, desolaten Bundeswehr nichts zu tun zu haben.

Wie weltfremd muss dann eine Verteidigungsministerin sein, sich hinzustellen und eine Ausweitung der Auslandseinsätze zu fordern? Abgesehen davon, wie geschichtsvergessen diese Idee ist (andere Länder haben noch längst nicht vergessen, was deutsche Soldaten im letzten Jahrhundert dort angerichtet haben). Was soll eine Bundeswehr, die kaum einsatzfähige Panzer hat, Hubschrauber, die nicht abheben können, weil keine Ersatzteile da sind und Gewehre, die bestenfalls um die Ecke schießen im Ausland? Ich spreche gar nicht von den frustrierten und demotivierten Soldaten, die sicherlich ihr bestes geben um den Laden irgendwie am Laufen zu halten. Und die heute in allen möglichen Ecken der Welt für die Profite ausländischer Konzern ihre Knochen hinhalten. Was für Interessen hat das deutsche Militär in Mali zu vereidigen? Letzten Endes geht es um die Uran-Vorkommen, die der französische Areva-Konzern dort ausbeuten will. Was hat der desaströse Afghanistan-Einsatz bisher gebracht? Außer Milliarden an Kosten und über vierzig getöteten Bundeswehrsoldaten. Die Taliban sind dort wieder fast so stark wie 2001 und verhandeln mit der Regierung und den USA(!) inzwischen um eine Rückkehr zur Macht. Eine Ausbeutung der angeblich reichen Bodenschatzvorkommen durch die Konzerne steht in weiterer Ferne denn je. Doch AKK trommelt weiter, um ja irgendwann ihre 2 Prozent Verteidigungsausgaben vom BIP zu bekommen und letzten Endes die Rüstungskonzerne noch reicher zu machen. Dazu ist kein Argument zu absurd, sei es die Bedrohung durch Russland oder eben die angebliche Notwendigkeit, die deutschen Soldaten weiterhin und noch verstärkter in die Welt zu schicken. So wird mal wieder Politik auf dem Rücken des Volkes betrieben. Und die Deutschen haben mal wieder nichts aus der Geschichte gelernt.