Die Spaltung geht weiter – wieder eine neue Frontlinie

Gepostet am: 24. November 2019 um 11:28

Es reicht immer noch nicht. Ost gegen West, Linke gegen Rechte, Klimawandelgläubige gegen Klimawandelleugner, Vegetarier gegen Fleischesser, Junge gegen Alte, Dieselfahrer gegen E-Autobesitzer, und und und. Die Bevölkerung in Deutschland ist gespalten wie noch nie und beinahe im Wochentakt kommt eine neue Frontlinie hinzu. Angesichts massiv schrumpfender Neubauzahlen von Windrädern hat man flugs ein neues Feindbild an die Wand gemalt. Die sture, sich gegen die tolle neue Zeit stemmende, rückwärtsgewandte (und sicherlich auch bald als rechts gebrandmarkte) Landbevölkerung. Die Dorftrottel, die einfach nicht begreifen wollen, wie toll es ist, wenn man die Landschaft mit hochmodernen, riesengroßen Windrädern zubaut, die des Nächtens auch noch lustig rot blinken.

Ich möchte an dieser Stelle kein Statement für oder wider die Windkraft abgeben. Dafür ist die Atmosphäre schon viel zu vergiftet. Wer sich selbst eine Meinung bilden möchte, der fahre einmal auf der A20 zwischen Greifswald und Prenzlau oder im Westen Schleswig Holsteins auf der A23 hoch nach Heide. Dort stehen jeweils ganze Wälder dieser Riesen. Mir geht es um etwas anderes. Seit der Umsatzeinbruch der Windenergiebranche ruchbar geworden ist, erhebt sich ein ungeheurer medialer Sturm gegen die Menschen, die sich ihre Heimat außerhalb der großen Städte geschaffen haben, fern von Straßenlärm, Kriminalität und Mietwucher. Die ganz einfach in Ruhe im Grünen wohnen wollen, ihren Garten bewirtschaften, die gute Luft genießen und noch völlig normale Kontakte zu ihren Nachbarn pflegen wollen. Und die eben etwas dagegen haben, dass ihre Heimatorte von bis zu zweihundert Meter hohen Türmen umstellt werden, für deren Bau befestigte Wege durch die Natur geschaffen und Waldstücke gerodet werden. Mit einem Male ist es nicht mehr opportun, sich für eine intakte Natur einzusetzen., sondern stur und hinterwäldlerisch. Viele Mainstream-Journalisten verweisen darauf, dass sie ja selbst in großen Städten wohnen, Verkehrslärm, Dreck und Gestank ertragen müssen. Wo sie andererseits so stolz darauf sind, am urbanen Leben teilzunehmen, auf hippe Partys zu gehen, die Kneipe oder Cocktailbar um die Ecke zu haben und der Pizzabote ist auch nach einer Viertelstunde da.

Hallo Leute! Aufwachen! Es geht mal wieder darum, einen neuen Keil zwischen die Menschen zu treiben, die Spaltung der Gesellschaft in immer kleinere Gruppen zu forcieren. Eine Bevölkerung, die sich gegenseitig die Köpfe einschlägt, ist leichter zu unterdrücken, einfacher zu manipulieren. Und leider sind es immer noch sehr viele, die sich von falschen Argumenten verführen lassen, die auf jeden Zug aufspringen, wenn es nur darum geht, auf einen neuen Feind eindreschen zu können. Und den Mainstream-Medien kommt dabei mal wieder die Rolle des Anheizers zu. Dabei ist nicht der Nachbar der Feind,weil einen Diesel fährt oder der der Kollege, der sich nach Feierabend ein Steak auf den Grill legt. Der wahre Bösewicht hat sich gut getarnt und kommt gemeinhin ganz harmlos und mit vermeintlich vernünftigen Argumenten daher. Er will aber in Wirklichkeit nur eines. Seinen Profit maximieren. In der Stadt genauso wie auf dem Land.