Hurra Hurra – die App ist da!

Gepostet am: 28. Juni 2020 um 12:56

Wenn die Bundesregierung und die ihr treu verbundenen Mainstream-Medien auf alle erdenkliche Art und Weise für etwas werben, dann ist gemeinhin Vorsicht angebracht. Seit mittlerweile über einer Woche ist sie nun bereit zum Download, die neue Corona-App. Und die geschürten Hoffnungen sind gewaltig. Sie soll die Menschen nach Kontakt mit möglicherweise Infizierten warnen und so helfen, Kontaktketten nachzuvollziehen. Dabei fände keine zentrale Speicherung der Daten statt, was Herr Spahn ursprünglich ausdrücklich gefordert hatte, sondern nur eine Archivierung der Kontakte auf dem eigenen Smartphone. Die zuständigen Datenschützer haben das Projekt anstandslos durchgewunken, obwohl spätestens bei denen alle Alarmglocken läuten müssten und auch der (laut Thilo Jung) sonst „äußerst regierungskritische“ (muss mir bisher entgangen sein) Chaos Computer Club hätte keine Einwände gehabt. Also alles toll und ganz harmlos.

 

Oder doch nicht? Immerhin haben sich erst 12 Millionen Deutsche brav die besagte App heruntergeladen. Damit ist man noch weit entfernt von den angestrebten mindestens 60% Prozent der Bevölkerung, die es bräuchte, um einen effektiven Nutzen ziehen zu können. Aber die Werbemaschinerie in den Medien läuft weiter auf Hochtouren. Warum misstrauen aber weiterhin so viele Bürger diesem kleinen, doch so harmlosen Programm, dass uns alle in Zukunft schützen soll?

 

Betreiben wir mal ein wenig Ursachenforschung. Da wären zunächst die Entwicklungskosten von rund 20 Millionen Euro. Stop! Soviel Geld für eine kleine harmlose App, die nur per Bluetooth ein paar Zahlen hin- und herschiebt? Das kriegt ein halbwegs talentierter pickliger fünfzehnjähriger Nerd innerhalb einer Woche nach der Schule hin. Für eine Pizza Hawaii und eine Zwei-Liter-Flasche Coke. Mir schwant, dass die App für soviel Geld erheblich mehr kann, als Kontakte zu speichern. Und ich bin damit nicht allein. Als einzige vernünftige Politikerin hat sich Sahra Wagenknecht öffentlich dazu bekannt, sich dieses Programm nicht auf ihr Smartphone zu laden. Auch sie will nicht ausschließen, dass Daten abgegriffen werden können oder sich jemand in ihr Handy hackt. Überhaupt wurde in der Vergangenheit immer davor gewarnt, Bluetooth ständig eingeschaltet zu lassen, um seine Daten zu schützen. Nun soll dieser Modus also ständig aktiv sein, zusätzlich möchte die App noch auf die Standortdaten zurückgreifen können. Wozu? Die Daten sollen doch auf dem eigenen Gerät bleiben. Wenn die Standortfunktion, also vorwiegend die GPS-Ortung, aktiv ist, dann greifen auch die installierten Apps darauf zu, denen ich das vorher aus gutem Grund untersagt habe.

 

Aber vielleicht geht es ja auch gar nicht vorrangig um Überwachung und Datenklau. Gehen wir noch einmal ein paar Wochen zurück. Da gelangte ein Papier aus dem Bundesinnenministerium an die Öffentlichkeit, das wahrscheinlich nur als interne Richtlinie zur Corona-Bekämpfung dienen sollte. Der Grundthese für die öffentlich Kommunikation in dieser Zeit lautet ziemlich unverblümt: den Menschen Angst machen. Und so kam dann auch: Stapel von Särgen, Kühl-LKW vor Kliniken überfüllte Krankenhäuser in Spanien und Italien und vor allem immer verwirrendere Zahlenspiele, die schließlich ihre Urheber selbst zunehmend überforderten. Ganz ehrlich, wer blickt denn noch durch bei Reproduktionsraten, sich widersprechenden Infektionszahlen von RKI und Johns-Hopkins. Sind Genesene nun nur Menschen, die in der Klinik waren oder auch solche, die gar keine Symptome hatten und nun wieder negativ getestet wurden? Wie viele Infizierte liegen aktuell noch in deutschen Kliniken. Sind die Toten an oder mit Corona gestorben?

 

Wer sich nicht völlig durch die Medien verblöden lässt, beginnt Fragen zu stellen. Und jetzt greift die besagte App. Sie ist effektiver als jede Fernsehreportage aus Bergamo, eindringlicher als die Schwurbeleien von Professor Drosten und überzeugender als jede Rede der Kanzlerin. Den Leuten werden in Zukunft einfach immer mal wieder wahllos Warnmeldungen auf das Smartphone geschickt. Da ja alle Daten anonym sein sollen, kann kaum jemand nachvollziehen, ob es der Typ aus der Straßenbahn, die Frau hinter einem an der Kasse im Supermarkt oder der Arbeitskollege war, der nun positiv sein soll und Auslöser für den Alarm auf dem Bildschirm ist. Der Schreck ist nach all der reißerischen Berichterstattung auf jeden Fall groß genug und man schläft bis zur Verkündung des Testergebnisses (so man überhaupt für würdig befunden wurde, einen Abstrich machen zu dürfen) ziemlich schlecht. So wird die Bevölkerung in Atem gehalten und die von Merkel, Drosten & Co herbeifabulierte 2. Welle zumindest virtuell Realität.

 

Zur Klarstellung: Ich verharmlose hier nicht die Auswirkungen der Krankheit. Es ist schlimm für jeden Betroffenen und jeder Tote ist einer zu viel. Was mich in den letzten Wochen wahnsinnig genervt hat, ist der völlig kritiklose Umgang der Medien mit den Verlautbarungen der Regierung, des RKI und einiger, bereits im Text erwähnter Wissenschaftler. Jede auch nur einen Hauch abweichende Meinung wurde in den Medien niedergemacht. Die Reputation einstmals hoch angesehener Experten wie Alexander Kekulé, Wolfgang Wodarg oder auch Hendrik Streeck wurde zerstört, weil deren Meinung nicht in das von den Medien aufgebaute Narrativ passt und implizieren könnte, dass die getroffenen Maßnahmen vielleicht doch überzogen waren. Nach der Devise „Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe“ wurden Abend für Abend Zahlen in die Welt hinausgeblasen, die keiner wissenschaftlichen Untersuchung standhalten. Berechnungsmethoden wurden wieder und wieder geändert, um die Lage bedrohlicher aussehen zu lassen, als sie möglicherweise ist.

 

Um so mehr ist jeder einzelne gefordert, sich eine eigene Meinung zu bilden, sich nicht alles von weitgehend unkritischen und leider oft auch unwissenden Journalisten vorbeten zu lassen. Auch wenn man dann möglicherweise als rechter Corona-Leugner oder, noch schlimmer, als Verschwörungstheoretiker hingestellt wird, gilt doch:

 

Selber denken!